Vergangene Woche hat eine am Morgen erscheinende Gratiszeitung bekannt gemacht, dass bei der Wabersackerstrasse in Köniz ein schwarzer VW Golf illegal abgestellt und so von seinen Besitzern entsorgt wurde. Der Bund als Besitzer des Areals hob seine Baugrube einfach darum herum aus.
Nun zeigen Recherchen des «Hauptstädters»: Das illegale Autobeseitigen hat bei VW-Besitzern System. Nicht alle Autoentsorgungs-Opfer können mit einem solch entsorgten Fahrzeug so gut umgehen, wie es der Bund getan hat.
So wurden die Geldprobleme der Eisbahn auf dem Bundesplatz durch einen illegal entsorgten Golf ausgelöst: «Zuerst haben wir unser Eis einfach darumherum produziert», sagt Eisbahn-Mitinitiant Jimy Hofer. Dies sei dann jedoch der die Eisbahn sponsernden Firma Puch ein Dorn im Auge gewesen. «Um das Fahrzeug von der Eisbahn zu entfernen, benötigten wir einen 38-Tonnen-Pneukran den wir für 50’000 Franken dazumieten mussten», so Hofer weiter.
Ähnlich verhält es sich bei den Querelen um YB-Spieler Renato Steffen. Für Sportchef Fredy Bickel wäre Steffens Weggang im Sommer kein Problem gewesen. Bickel verdächtige den Mittelfeldspieler jedoch, Besitzer des schwarzen VW-Golfs zu sein, der das YB-Training im Dezember erheblich störte. «Schwarz ist eine seiner Lieblingsfarben, das restliche Kader mag nur Gelb», so Bickel.
Auch die Anwohner der Feuerwehrkaserne Viktoria haben sich nicht etwa gegen spielende Kinder ausgesprochen, sondern aktiv gegen das im Innenhof illegal entsorgte Auto zur Wehr gesetzt. Dies höchstwahrscheinlich, damit gerade den Kleinsten in unserer Gesellschaft mehr Platz zum Spielen zur Verfügung steht.
Die Geschichte wiederholt sich ein weiteres Mal bei den Antifa-Abendspaziergängen und der Figürchen-Sprengung beim Hauptbahnhof. «Die Einsatzkräfte der Kantonspolizei Bern führten an diesen Tagen koordinierte Aktionen gegen illegal entsorgte VW Golfs durch», so ein Polizeisprecher auf Anfrage. Er räumt zudem ein, dass im Nachhinein betrachtet die ursprüngliche Darstellung der Vorfälle verkürzt und nicht ganz korrekt gewesen sei. «Bei der Erstinformation hat sich die Polizei nur auf Kurznotizen und Rücksprachen mit Einsatzkräften gestützt.»
Doch auch im In- und Ausland sorgen die schwarzen VW für Probleme. So wurde etwa die Abstimmung über die zweite Gotthard-Röhre durch einen vorübergehend verlassenen VW-Golf verursacht. «Wir könnten bei Blockierung eines Tunnels flexibel auf die andere Röhre ausweichen», freut sich Bundesrätin Doris Leuthard über die Lösung des Auto-Entsorgungsproblems im Tunnel.
Dem Vernehmen nach soll sogar Kim Jong-un bei seinem kürzlich durchgeführten Atomwaffentest den Ernstfall im Krieg gegen VW geprobt haben. «똥 자동차 가야한다», erklärt der nordkoreanische Diktator die Notwendigkeit der Testsprengung.
Foto des Autos: «20 Minuten» / Sonja Mühlemann
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